Da das alte Ruhrfestspiel-Motto „Kunst gegen Kohle“ Hamburg mit dem Ruhrgebiet verbindet (im kalten Winter 1946/47 versorgten die Recklinghäuser Kumpel die Hamburger Theater mit geklauten Kohlen. Zum Dank machten die Hamburger in Recklinghausen Theater = Geburtsstunde der Ruhrfestspiele), war es mir ein besonderes Vergnügen, in Hamburg aus meinem Roman zu lesen. Und zwar in Bergedorf, im Jazzclub white cube, einem wirklich ganz besonderen Ort, den ich allen Hamburg-Besuchern nur ans Herz legen kann. Alice Lehmann hat mir wunderbare Fotos davon geschickt, die ich hier stolz veröffentliche. Einzig die Sache mit der Rückreise gestaltete sich etwas skurril…
Die nächste Lesung gibt es dann wieder in Dortmund, sogar quasi bei mir um die Ecke = Rückzug gesichert! Am Samstag, den 13.10.2018 um 17 Uhr im Kulturcafé im Langen August, Braunschweiger Str. 22. 44145 Dortmund. Da sie in der Ausstellung „Thomas Autering: expeditionell“ stattfindet, werde ich nicht noch Buchbilder obendrauf setzen, sondern die Passagen aus dem Buch lesen, die sich mit den Bedingungen des Kunstschaffens in der Nordstadt befassen.
Eine Bilder-Lesung findet am Montag, den 12.11.2018 um 19.30 Uhr in der Stadt- und Landesbibliothek zu Dormund statt.
Jetzt aber Fotos aus Hamburg:
Fotos von Alice Lehmann – für jede Besucherin eins:
noch nie habe ich unter einer so flotten Stehlampe wie im Bergedorfer Jazz-Club white cube gelesen…
…unter anderem über die Bilder, um die es in meinem Buch KUNST GEGEN KOHLE geht…
… und wenn ich erstmal in Form komme…
… hält mich auch nichts mehr davon ab, dem Publikum einen KUSS zu überreichen…
Foto und Kuss: Frank Radmacher
… oder mir genau anzuschauen, wer da lacht.
Danke an Jörn und das white-cube-Team: ich wünsche euch alles Glück der Welt für diesen wunderbaren Ort!
Unsere Rückreise war eine Sache für sich: erst haben wir traditionell beim Nagel (Kneipe am HH-Bahnhof) gehockt und gewartet, weil unser Zug doch arg spät gehen sollte: 20.46h. Dann kommen wir am Gleis mit der Anzeige „40 Minuten Verspätung“ an. Fluch, Pest und Cholera, eine 20-Minuten-Wanderung über die Lange Reihe und den nordafrikanischen Hansaplatz, gegen den meine Nordstadt sich anfühlt wie ein Kindergeburtstag. Wieder am Bahnhof wird unser Zug gar nicht mehr angezeigt. Bahnhofs-Information längst geschlossen, nach weiteren 30 Minuten finden wir einen Bahnangestellten, der steif und fest behauptet, unser Zug sei pünktlich gefahren und diese Anzeige habe es nie gegeben. Allerdings habe es einen früheren Zug mit 40 Minuten Verspätung gegeben – ob wir denn nicht auf die Zugnummer der Anzeige geachtet hätten?
Wie bitte? Wenn die Abfahrtszeit und der Zielort genau meinen Zug anzeigen, was soll ich dann mit der Zugnummer?
Der nächste Zug nach Dortmund ginge um 22.46h. Großartig: wenn man am Abend zuvor gelesen hat und den ganzen Tag durch Hamburg gewandert ist, braucht man genau das! Ich bin sowas von wütend, dass ich den Bahnmann wohl beeindrucke und er wenigstens die Zugbindung unseres Tickets aufhebt. Denn ein neues Ticket zu bezahlen, hätte der Sache die Krone aufgesetzt. „Beim nächsten Mal genauer hingucken“, rät er noch und schreibt aus Kulanzgründen hinzu. Ich bin dann mal so kulant, nicht zu explodieren.
In Bremen steigt eine Gruppe schnatternder Idioten ein, die nach Dummsdorf fahren, um von dort in die Türkei zu fliegen. Als ob so viel Blödheit nicht ausreichte, labern sie durchgehend, laut und nur Schwachsinn. Erholungsschläfchen fällt also aus.
Um kurz nach 2 sind wir endlich in Dortmund und sehen das letzte Taxi davonbrausen – es geht doch nichts über einen nächtlichen Fußmarsch durch die Nordstadt.
Aber wie es so ist: wenn’s vorbei ist, kann man drüber lachen und hat was zu erzählen.
Die nächste Lesung gibt es dann wieder in Dortmund, sogar quasi bei mir um die Ecke = Rückzug gesichert! Am Samstag, den 13.10.2018 um 17 Uhr im Kulturcafé im Langen August, Braunschweiger Str. 22. 44145 Dortmund. Da sie in der Ausstellung „Thomas Autering: expeditionell“ stattfindet, werde ich nicht noch Buchbilder obendrauf setzen, sondern die Passagen aus dem Buch lesen, die sich mit den Bedingungen des Kunstschaffens in der Nordstadt befassen.
Eine Bilder-Lesung findet am Montag, den 12.11.2018 um 19.30 Uhr in der Stadt- und Landesbibliothek zu Dormund statt.
8. Oktober 2018 um 4:08 Uhr
„Beim nächsten Mal genauer hingucken.“
Ehrlich!!!!???? „Na, danke, mein Herr. Es wäre mir NIE eingefallen einfach aufzupassen, da ich blödsinniger Idiot bin. Ich bedanke mich recht herzlich… und nu hau dir selber in’n Mund, da ich gezz Eile habe!“
Okay, so perhaps the experience can later become a laugh-inducing story for the enthralling raconteur and her enthralled audience. (I did read and I did laugh.) But in the moment raw anger would have taken control of me. I’m glad that you remained „kulant“ and that we don’t have to write to you in prison due to physical aggression against an employee of the good old DB!
PS: The photos are wonderful action shots! Great lighting and movement! For the dust jacket of your next book! -bp
2. Oktober 2018 um 12:31 Uhr
Ja liebe Astrid, so halten wir es Humoristen: Wenn alles vorbei ist, erzählen wir übers Drama Geschichten und der Zuhörer hält sich den Bauch vor Lachen. Schön das Du da warst! Und Entschuldigung für die Mühen.
2. Oktober 2018 um 17:38 Uhr
Ich danke dir dafür, dass du den Kontakt zu Jörn und zum white cube gemacht hast. Es waren zwei herrliche Tage in Hamburg! Ich freue mich jetzt schon auf deinen Blog…