Astrid Petermeier

Neues aus dem Rührgebiet


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NIKI DE SAINT PHALLE – Terroristin der Kunst

Lobende Rezensionen braucht die Ausstellung ICH BIN EINE KÄMPFERIN in Dortmund nicht mehr. Da ich nix zu meckern habe, gebe ich Reflektionen über die Entwicklung meiner Wahrnehmung der Kunst von Niki de Saint Phalle zum Besten, die hoffentlich zum Ausstellungsbesuch verführen.

Wir waren Studentinnen und junge Feministinnen, als mir Niki de Saint Phalle 1977 zum ersten Mal begegnete. Wir suchten nach den Frauen in der Kunstgeschichte und waren selig, wenn wir auf einen anderen Namen als Käthe Kollwitz oder Paula Modersohn-Becker stießen. Da Künstlerinnen zu dieser Zeit weitestgehend ignoriert wurden, bedeutete die Suche Ende der 70er echte Wühlarbeit quer durch die Zeitschriften und Überblickswerke. Das Finden ergab dann einen Artikel, eine Erwähnung, eine Abbildung, aber gewiss keinen Überblick über längere Schaffensperioden einer Künstlerin. Entsprechend groß die Freude, als eine aus unserer Frau-und-Kunst-Gruppe Niki de Saint Phalle fand – und zwar die Nanas, die sie seit 1965 schuf.

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Eine Reise zu den Sternen der Nordstadt: JUPITER – Im Norden geht die Sonne auf

Für die Astronomen ist er ein Gasgigant, mit 143.000 Kilometern Äquatordurchmesser und 67 bekannten Monden der größte Planet unseres Sonnensystems. Früher nannte man ihn gern „die kleine Sonne“. Für die alten Römer war er ihre Version des griechischen Göttervaters Zeus. Für die Astrologen steht der Herrscher des Zeichens Schütze für das Prinzip des Glücks, der Großzügigkeit, des Optimismus‘ und der Sinnsuche.
Und für mich? Ich nenne ihn gern Onkel Jupp und stelle ihn mir so vor: ein freundlicher dicker Kerl, der gern mal einen hebt und dann den Mund zu voll nimmt: „Was kost‘ die Welt? Schreiben Sie’s auf meinen Deckel.“
Wer, wenn nicht Onkel Jupp, würde seine Dose Hans A. heben und diesen Toast auf die Nordstadt ausbringen?:
HausAktion

Heiligegartenstraße 27, sichtbar aus Richtung Ost, also Bornstraße
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Eine Reise zu den Sternen der Nordstadt: PLUTO auf dem Nordfriedhof und bei der Roten Ruhr Armee

Falls sich jemand fragt, warum meine Reise zu den Sternen der Nordstadt vom letzten Herbst bis heute eine so stille Reise war: der Weg hinaus zu Pluto, dem äußersten Planeten unseres Sonnensystems, brauchte jede Menge Zeit. stock-vector-illustration-of-solar-system-showing-planets-around-sun-125822624

Mehr als einmal stand ich auf unserer Seite des Flusses Styx und winkte der Fähre hinterher, mit der Fährmann Charon geliebte und geschätzte Menschen in den Hades, die Unterwelt brachte, aus der es keine Rückkehr gibt.
Hades (röm. Pluto) war der Bruder des Zeus (Jupiter), dem die Unterwelt zugeteilt wurde – also sowohl das Reich der Toten, als auch das des tiefen Unbewussten und des Unterirdischen, was z.B. der Zeche Pluto in Wanne-Eickel ihren Namen gab.
Ach, wie gern schaudert die Astrologin, wenn es um Pluto geht: Weiterlesen →


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SATTE NEUE KURZGESCHICHTEN

Einer der sieben apokalyptischen Reiter ist der Hunger. In der westlichen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts hat er es sich zur Aufgabe gemacht, uns an Übersättigung verhungern zu lassen.
So kamen wir auf die Idee, uns das Thema SATT für Kurzgeschichten vorzuknöpfen. Helmut Dreiers ist kurz, knapp und doch satt bis obenhin.
Helmut Dreier, SATT.
Meine entspringt den Erfahrungen, die ich in der ersten Jahreshälfte als Krankenhausbesucherin gemacht habe. Bis auf den Schluss der Geschichte durfte ich das alles beobachten, musste nicht groß dichten. Nun wünsche ich mir, dass die Realität auch den Schluss noch nachlegt…
Astrid Petermeier: Wer das Essen nicht genießen kann


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Theo Petermeier, 16. August 1927 bis 24. April 2016

PapaBVB

Der 3. Mai war ein außergewöhnlicher Tag im Leben unseres Vaters:
– es war der Geburtstag seines großen Bruders Willy, den er gern mit ihm feierte
– er wurde am 3.5.1944 verwundet, was ihm zugleich das Leben rettete, da er als Verwundeter nicht in russische Kriegsgefangenschaft musste
– am 3.5. 2009 verlor er seine geliebte Frau Else, mit der er 59 Jahre glücklich verheiratet war
– als wir ihn heute, am 3.5.2016, zu Grabe trugen, hat er uns gemeinsam mit unserer Mutter zugelächelt.

Als wir uns von ihm verabschiedeten, lag ein Lächeln auf seinem Gesicht und auch, wenn es heute schwer fällt, sagte es uns, dass wir es weiter in die Welt tragen dürfen. Weiterlesen →


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In der Stille

Der Wunsch nach Stille ist zur Zeit beliebt, regelrecht in Mode gekommen – jedenfalls bei Menschen über Dreissig.

Sei still, Abendstille-kille-kille, lähmende Stille, stillhalten, Still-BHs, still sitzen, die Musik beginnt in der Stille, stillgestanden!, Durst stillen…

Was macht Stille aus? Reicht die Abwesenheit von Geräuschen? Kann man Stille in der Musik finden oder ist das widersinnig? Ist Meditation still? Kann Stille quälend sein? Hat Stille ein Material, eine Farbe?

Drei Kurzgeschichten zum Thema „In der Stille“ von Jette Dorka, Helmut Dreier und Astrid Petermeier widmen sich dem – nicht immer still.
Ihr könnt sie ja ganz stikkum kommentieren – sprich: eure e-mail-Adresse erscheint nicht, wenn ihr das tut und den Kommentator-Namen wählt ihr selbst. Wir würden uns auch ganz still freuen.


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„Wenn ich ein IS-Obermufti wäre…“

Nicht erst seit Silvester haben Frauen und Schwule in Sachen Gleichberechtigung Fürsprecher, die mich teils grinsen, teils stutzen machen. Als Feministin der 70er möchte ich mir/uns glatt auf die Schulter klopfen und sagen:
„Jungs, euch haben wir in den letzten 40 Jahren aber gut hingekriegt.“
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Feste und noch fester vorbereiten

Na, alle schön im Stress oder Zeit und Lust auf schräge Weihnachtsgeschichten?
Diesmal geht’s um die Vorbereitungen: Jette Dorka, Helmut Dreier und unsereine waren richtig fleissig. Ihr könnte sie unter Kurzgeschichten/Festvorbereitungen lesen und – wow! – sogar hören, unsere neuesten Kurzgeschichten.
Am liebsten wär’s uns, wenn sie mal jemand kommentiert. Kritik ist schließlich das „Brot des Künstlers“, Applaus auch, wir ertragen alles, bloß nicht die ewige Stille eurerseits. Also: macht uns doch das Weihnachtsgeschenk eines Kommentars.
Dazu müsst ihr zwar eure mail-adresse hier hinterlassen, aber die sieht niemand. Die dient nur dazu, mich vor Werbe-„Kommentaren“ zu schützen. Ihr könnt also seelenruhig und ganz besinnlich unter Pseudonym kommentieren….


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KOFFER-GESCHICHTEN

Seit September haben Jette Dorka, Helmut Dreier und unsereine an Kurzgeschichten über Koffer geschrieben und unterwegs festgestellt, dass wir Material für mehr als je eine Kurzgeschichte gehabt hätten. Na, vielleicht kommen noch welche hinzu. Die ersten drei sind jetzt zu lesen – und wie immer sind wir froh, wenn mal jemand einen Kommentar auf dieser Seite wagt. Also: Kurzgeschichten, drei Koffer….

In der Hoffnung, sie mögen sich nicht einsam fühlen, habe ich mir ganz anbei die Mühe gemacht, die Kurzgeschichten zu vereinzeln: ihr findet jetzt unter dem jeweiligen Thema
die Kurzgeschichte unter Autorennamen.
Aktuell befassen wir uns mit dem herzigen Thema „Festvorbereitung“ – die Geschichten dazu gibt’s dann zu Weihnachten.


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Eine Reise zu den Sternen der Nordstadt. 5. Station: VENUS – Atelier Gudrun Kattke

Die Sonne durchzieht das Zeichen Waage und ich bin schon wieder auf der Venus gelandet. Dies nicht nur, weil meine erste Nordstadtvenus sich verabschiedet hat (Frau JanThra hat die Taimassage an einen Nachfolger abgegeben). Vielmehr beherrscht die Venus aus astrologischer Sicht zwei Tierkreiszeichen: im Stier ist sie die sinnliche Venus Pandemos, in der Waage die luftige Venus Urania, mit großem Interesse an Kunst, Musik, Literatur.
So bin ich im Atelier der Künstlerin GUDRUN KATTKE in einem Nordstraßen-Hinterhof gelandet. Weiterlesen →